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Akkordarbeit verstehen: Vorteile, Lohnberechnung & Pflichten

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 19 Mai 2025
Ein Team bei Akkordarbeit in einer modernen Fabrik, konzentriert auf die Steigerung der Arbeitsleistung durch Geldakkord und Zeitakkord, um optimale Arbeitsergebnisse zu erzielen.

Akkordarbeit ist eine leistungsorientierte Entlohnungsform, bei der die Bezahlung auf der erbrachten Arbeitsmenge basiert – etwa pro Stück oder Zeiteinheit. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Akkordarbeit funktioniert, welche Vorteile und Risiken sie mit sich bringt und worauf Sie rechtlich achten müssen.

Was ist Akkordarbeit? - Definition

Akkordarbeit ist eine Form des Leistungslohns, bei der das Arbeitsentgelt nicht nach festen Arbeitsstunden, sondern nach der geleisteten Arbeitsmenge gezahlt wird – beispielsweise pro Stück oder nach einer definierten Zeitvorgabe. Im Gegensatz zum klassischen Zeitlohn steht hier das Arbeitsergebnis im Mittelpunkt: Je mehr ein Arbeitnehmer leistet, desto höher fällt der Akkordlohn aus.

Diese Arbeitsform eignet sich besonders für Tätigkeiten mit klar messbarer Stückzahl oder definierbaren Arbeitsabläufen, etwa in der Produktion, Montage oder Logistik. Arbeitgeber profitieren von höherer Produktivität und einem gesteigerten Arbeitstempo, während Arbeitnehmenden durch transparente Bezahlung nach Leistung motiviert werden.

📘 Begriffserklärung: Akkord

Der Begriff „Akkord“ leitet sich ursprünglich aus der Musik ab – dort steht er für das Zusammenspiel mehrerer Töne. Übertragen auf die Arbeitswelt beschreibt er die enge Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die gemeinsam auf ein produktives Arbeitsergebnis hinarbeiten.

 

Ab wann spricht man von Akkordarbeit?

Von Akkordarbeit spricht man immer dann, wenn die Vergütung unmittelbar an die erbrachte Arbeitsmenge gekoppelt ist – also zum Beispiel an die Anzahl produzierter Stücke oder an eine definierte Zeitvorgabe pro Einheit. Die Bezahlung erfolgt nicht nach Arbeitszeit, sondern nach dem Ergebnis der Arbeit.

Wichtig ist, dass die Tätigkeit:

  • standardisierbar und messbar ist,

  • sich in gleichbleibender Qualität wiederholen lässt,

  • und klare Vorgaben für die Leistung bestehen (z. B. Stückzahl pro Stunde oder Minutenfaktor).

Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind und die Entlohnung auf der Leistungsmenge basiert, handelt es sich um Akkordarbeit – unabhängig von Branche oder Tätigkeit.

Für welche Branchen eignet sich Akkordarbeit?

Akkordarbeit ist vor allem in folgenden Branchen verbreitet:

  • Industrieproduktion

  • Montagebetriebe

  • Textilindustrie

  • Logistikzentren

Wichtig: Akkordarbeit ist nur dann geeignet, wenn sich die Arbeit standardisieren und messen lässt.

Rechtliche Grundlagen der Akkordarbeit

Tischler bei Akkordarbeit in einer Werkstatt. - akkordlohn, arbeitsmenge, arbeitsentgelt.

⚖️ Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
Auch bei Akkordarbeit gelten die gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit. Die tägliche Höchstarbeitszeit, Pausenregelungen und Ruhezeiten müssen eingehalten werden.

💶 Mindestlohn beachten
Die Entlohnung im Akkord darf den gesetzlichen Mindestlohn nicht unterschreiten. Auch bei geringer Stückzahl muss das Arbeitsentgelt im Durchschnitt mindestens dem gesetzlichen Mindestlohn entsprechen.

📋 Gefährdungsbeurteilung erforderlich
Akkordarbeit kann zu höherem körperlichen und psychischen Druck führen. Daher ist eine regelmäßige Gefährdungsbeurteilung vorgeschrieben, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen.

🤝 Mitbestimmung durch den Betriebsrat
In Betrieben mit Betriebsrat darf Akkordarbeit nur mit dessen Zustimmung eingeführt oder geändert werden. Der Betriebsrat hat ein Mitbestimmungsrecht bei der Ausgestaltung der Akkordbedingungen.

📊 Transparente Leistungsbewertung
Die Kriterien zur Berechnung des Akkordlohns müssen klar, nachvollziehbar und dokumentiert sein. Nur so lässt sich ein fairer und rechtskonformer Akkordlohn sicherstellen.

Wann ist Akkordarbeit verboten?

Akkordarbeit ist nicht grundsätzlich verboten, kann aber in bestimmten Fällen gesetzlich unzulässig oder unpraktikabel sein. Verboten oder eingeschränkt ist Akkordarbeit insbesondere dann, wenn:

🚫 Arbeitsschutz verletzt wird
Wenn Akkordarbeit zu gesundheitlicher Überlastung führt, etwa durch übermäßigen Leistungsdruck, ist sie gemäß Arbeitsschutzgesetz nicht zulässig.

👶 Jugendarbeitsschutz greift
Laut Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) ist Akkordarbeit für Minderjährige grundsätzlich verboten – ebenso wie Tätigkeiten mit erhöhtem Unfall- oder Stressrisiko.

🤰 Mutterschutzgesetz betroffen ist
Für werdende Mütter kann Akkordarbeit gemäß Mutterschutzgesetz (MuSchG) verboten sein, wenn sie mit erhöhtem Zeit- oder Leistungsdruck verbunden ist.

⚖️ Mindestlohn unterschritten wird
Wenn die geleistete Akkordarbeit rechnerisch unter den gesetzlichen Mindestlohn fällt, ist sie nicht zulässig. Arbeitgeber müssen stets sicherstellen, dass die Mindestvergütung gewährleistet ist – auch bei Leistungsschwankungen.

🔧 Tätigkeit sich nicht eignet
In Berufen mit hohem Kreativanteil, komplexen Aufgaben oder stark schwankender Arbeitsmenge ist Akkordarbeit nicht praktikabel und kann im Einzelfall gegen das Prinzip fairer Entlohnung verstoßen.

Vorteile und Risiken der Akkordarbeit

Vorteile der Akkordarbeit

  • Produktivitätssteigerung
    Mitarbeitende sind motiviert, mehr zu leisten, da sich höhere Stückzahlen direkt auf ihren Lohn auswirken. Das führt zu einem effizienteren Einsatz von Personal und Ressourcen.

  • Klare Leistungsorientierung
    Durch die messbare Arbeitsmenge lässt sich die Produktivität einzelner Mitarbeitender oder ganzer Teams objektiv bewerten und gezielt optimieren.

  • Kalkulierbare Lohnkosten
    Da die Löhne an die tatsächlich erbrachte Leistung gekoppelt sind, lassen sich Personalkosten besser planen – besonders in gleichförmigen Produktionsprozessen.

  • Flexibilität bei Auftragsschwankungen
    Bei hohem Auftragsvolumen kann kurzfristig mehr produziert werden, ohne dass neue Arbeitsverträge abgeschlossen werden müssen. Die Mitarbeitenden steuern ihr Arbeitstempo eigenständig.

  • Leistungsanreiz ohne zusätzliche Boni
    Im Gegensatz zu Prämienmodellen ist der Anreiz zur Mehrleistung bereits im Akkordsystem integriert – ohne zusätzliche Vergütungsmodelle oder Zielvereinbarungen.

Herausforderungen & Risiken

  • Qualitätsverlust durch zu hohes Arbeitstempo
    Ein starker Fokus auf Stückzahlen kann dazu führen, dass Mitarbeitende schneller arbeiten, dabei jedoch die Qualität leidet. Gerade bei komplexen Produkten oder sensiblen Arbeitsprozessen ist das problematisch.

  • Psychische und körperliche Belastung
    Der ständige Leistungsdruck in der Akkordarbeit kann Stress, Erschöpfung und langfristige Gesundheitsprobleme verursachen. Besonders bei hoher Taktung ist die Gefahr von Überlastung groß.

  • Schwankende Entlohnung bei Leistungseinbrüchen
    Wenn die Arbeitsmenge sinkt – etwa durch Krankheit, technische Störungen oder Materialengpässe – kann auch der Lohn deutlich geringer ausfallen. Das sorgt für finanzielle Unsicherheit bei Mitarbeitenden.

  • Nicht für alle Tätigkeiten geeignet
    Akkordarbeit setzt standardisierte, messbare Arbeitsabläufe voraus. In kreativen, beratenden oder teamorientierten Berufen ist diese Entlohnungsform oft ungeeignet oder sogar kontraproduktiv.

  • Konfliktpotenzial im Team
    Individuelle Leistungsvergütung kann zu Konkurrenzdenken führen und das Betriebsklima belasten – insbesondere, wenn Teamarbeit eigentlich im Vordergrund stehen sollte.

Akkordlohn berechnen: Ein einfaches Beispiel

Arbeitsstunden: Arbeiter bei Akkordarbeit in einer Automobilfabrik.

Der Akkordlohn setzt sich aus dem Grundlohn und einem Akkordzuschlag zusammen – abhängig von der tatsächlich erbrachten Arbeitsleistung. Die Berechnung erfolgt entweder über den Stückakkord oder den Zeitakkord.

Beispiel: Stückakkord

Eine Mitarbeiterin erhält für jedes hergestellte Produkt 0,80 € pro Stück. An einem Arbeitstag produziert er oder sie 250 Stück.

Rechnung:
0,80 € × 250 Stück = 200 € Akkordlohn pro Tag

Je mehr produziert wird, desto höher der Verdienst – die Stückzahl beeinflusst direkt die Bezahlung.

Beispiel: Zeitakkord

Für eine bestimmte Tätigkeit ist ein Zeitvorgabewert von 5 Minuten pro Stück definiert. Der Minutenfaktor (also der Verdienst pro Arbeitsminute) beträgt 0,12 €. Die Mitarbeiterin schafft 60 Stück am Tag.

Rechnung:
5 Minuten × 60 Stück = 300 Minuten
300 Minuten × 0,12 € = 36 € Akkordlohn

Hier wird die geleistete Arbeitszeit für die Stückzahl herangezogen, multipliziert mit dem gültigen Akkordrichtsatz.

Wichtig für Arbeitgeber:

  • Der Akkordrichtsatz muss fair und erreichbar sein.

  • Die Berechnungsgrundlagen sollten transparent kommuniziert werden.

  • Arbeitsrechtliche Vorgaben wie der Mindestlohn müssen stets eingehalten werden.

Alternativen zur Akkordarbeit

Akkord arbeiten: Akkordarbeit im Bereich Elektronikmontage.

Nicht jede Tätigkeit eignet sich für Akkordarbeit. In Berufen mit variabler Arbeitsmenge, hoher Komplexität oder starkem Teamfokus können andere Entlohnungsmodelle sinnvoller sein. Hier einige bewährte Alternativen:

Zeitlohn: Hier erfolgt die Bezahlung nach der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit, unabhängig von der Menge oder Qualität der Arbeit. Diese Form eignet sich besonders für Tätigkeiten mit wechselnden Anforderungen oder ohne standardisierte Abläufe – z. B. in der Pflege oder im Dienstleistungsbereich.

Prämienlohn: Der Prämienlohn kombiniert Grundlohn mit leistungsabhängigen Zuschlägen. Neben der Basisvergütung erhalten Mitarbeitende zusätzlich Prämien für Qualität, Schnelligkeit, Einsparungen oder Verbesserungsvorschläge. Diese Variante bietet einen flexiblen Leistungsanreiz.

Bonusmodelle und Zielvereinbarungen: Diese Variante ist besonders im kaufmännischen Bereich oder im Vertrieb verbreitet. Die Auszahlung von Boni hängt von individuellen oder unternehmerischen Zielerreichungen ab. Sie motiviert zur langfristigen Leistungssteigerung.

Provisionslohn: Vor allem im Vertrieb üblich: Die Vergütung richtet sich nach dem erzielten Umsatz oder abgeschlossenen Verträgen. Je höher die Verkaufsleistung, desto höher das Einkommen.

Mischmodelle: In der Praxis sind auch Kombinationen aus verschiedenen Entlohnungsformen möglich, z. B. Zeitlohn mit leistungsabhängiger Prämie. So lassen sich die Vorteile verschiedener Systeme flexibel nutzen.

Tischler bei Akkordarbeit in einer Werkstatt. - akkordlohn, arbeitsmenge, arbeitsentgelt.

Fazit zu Akkordarbeit

Akkordarbeit stellt eine einzigartige Vergütungsform dar, die sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer bedeutende Vorteile mit sich bringen kann. Durch die leistungsbezogene Bezahlung werden Mitarbeiter motiviert, effizienter und zielorientierter zu arbeiten, was wiederum die Produktivität und Effizienz auf Unternehmensebene steigern kann. Diese Arbeitsform fördert nicht nur die individuelle Leistung, sondern kann auch zu einer Erhöhung des Gesamteinkommens der Arbeitnehmer führen, was wiederum ihre Arbeitszufriedenheit und Motivation positiv beeinflusst.

Allerdings ist es wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, um sicherzustellen, dass die Qualität der Arbeit nicht unter dem Druck der Leistungssteigerung leidet. Ebenso müssen Unternehmen darauf achten, dass die Arbeitsbedingungen und -sicherheit nicht vernachlässigt werden. In der Praxis erfordert Akkordarbeit eine sorgfältige Planung und Umsetzung, um sowohl die Vorteile zu maximieren als auch die potenziellen Nachteile zu minimieren.

Insgesamt bietet Akkordarbeit, wenn sie korrekt implementiert und verwaltet wird, eine wertvolle Möglichkeit für Unternehmen, ihre Produktivität zu steigern, während sie gleichzeitig Arbeitnehmern die Chance bietet, direkt von ihrer harten Arbeit und ihrem Engagement zu profitieren.

Häufig gestellte Fragen

  • Ja, aber nur, wenn der durchschnittliche Verdienst den gesetzlichen Mindestlohn nicht unterschreitet. Eine regelmäßige Kontrolle ist unerlässlich.

  • Beziehe den Betriebsrat ein, halte das Arbeitszeitgesetz ein und dokumentiere klare Leistungskriterien.

  • Personen mit routinierten Tätigkeiten, hohem Selbstantrieb und gutem Qualitätsbewusstsein sind besonders geeignet.

  • In der Regel gibt es Mindestentgelte oder Grundlöhne, um solche Schwankungen abzufangen.

  • Eher selten, da viele Dienstleistungstätigkeiten schwer messbar oder standardisierbar sind.

Vorschriften
Topic: Arbeit
Diana Tran

Verfasst von:

Diana Tran

Diana ist nicht nur eine leidenschaftliche Expertin im Bereich Personalwesen, sondern auch eine talentierte Content Writerin. Ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern befähigt sie dazu, Inhalte zu erstellen, die nicht nur informativ, sondern auch inspirierend sind. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, hochwertige HR-Inhalte zu produzieren, ist Diana ein wahrer Schatz für alle, die ihr Wissen über das Personalwesen erweitern möchten.

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