Ein Festgehalt ist ein fester Monatslohn, der unabhängig von der geleisteten Arbeitszeit ausgezahlt wird – ideal für planbare Beschäftigungsverhältnisse. Dieser Artikel erklärt, was ein Festgehalt ist, worin die Unterschiede zum Stundenlohn liegen und welche Vor- und Nachteile es gibt.
Stellen Sie sich vor: Am Monatsende geht immer derselbe Betrag auf Ihrem Konto ein – unabhängig davon, ob der Monat 20 oder 23 Arbeitstage hat. Genau das beschreibt ein Festgehalt: ein fester Bruttolohn, der unabhängig von der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit gezahlt wird.
Ob Krankheit, Feiertag oder Überstunden – das Einkommen bleibt konstant. Dieses Vergütungsmodell bietet Planbarkeit und finanzielle Sicherheit im Berufsalltag. Kein Nachrechnen, keine Schwankungen, keine Unsicherheiten. Besonders in Bürotätigkeiten, der Verwaltung oder leitenden Positionen ist das Festgehalt weit verbreitet.
Kurz gesagt: Wer ein Festgehalt bezieht, weiß genau, welcher Betrag jeden Monat überwiesen wird – ganz ohne Stundenzettel.
Wie unterscheidet sich das Festgehalt vom Stundenlohn?
Beim Stundenlohn wird jede gearbeitete Stunde individuell vergütet – ideal bei flexiblen Arbeitsmodellen. Das Festgehalt hingegen bleibt konstant, unabhängig von geleisteten Überstunden oder Leerlaufzeiten.
Kriterium
Festgehalt
Stundenlohn
Planbarkeit
Hoch
Gering
Flexibilität
Eher gering
Hoch
Transparenz
Klar definiert
Abhängig von Arbeitsaufwand
Beliebte Branchen
Verwaltung, IT, Büro
Gastronomie, Pflege
Wie berechnet man Stundenlohn bei Festgehalt?
Die Frage klingt auf den ersten Blick widersprüchlich: Warum den Stundenlohn berechnen, wenn ein Festgehalt gezahlt wird? Ganz einfach – in der Praxis braucht es diesen Wert für viele arbeitsrechtliche und abrechnungstechnische Zwecke. Zum Beispiel zur Berechnung von Überstunden, Prämien, dem Mindestlohn, oder bei Teilzeitregelungen. Arbeitgeber, Unternehmen und auch Mitarbeitende benötigen also trotz Festgehalts einen greifbaren Stundenlohn.
Die Grundformel: So rechnet man den Stundenlohn bei Festgehalt
Stundenlohn = Brutto-Festgehalt pro Monat ÷ durchschnittliche Monatsarbeitszeit
Die durchschnittliche Monatsarbeitszeit liegt bei einer Vollzeitstelle mit 40 Wochenstunden etwa bei 173 Stunden pro Monat. Diese Zahl ergibt sich aus: 40 Stunden × 52 Wochen ÷ 12 Monate = 173,33 Stunden
📊 Beispiel zur Orientierung
Ein monatliches Brutto-Festgehalt von 3.000 € ergibt bei einer 40-Stunden-Woche:
Das bedeutet: Auch wenn im Vertrag ein Festbetrag steht, ergibt sich rechnerisch ein Stundenlohn von rund 17,34 €. Diese Kennzahl ist z. B. für die Überstundenvergütung, das Entgelt bei Krankheit oder Zuschläge relevant.
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🛠️ Anwendungsfälle in der Praxis
Überstundenregelung: Gesetzlich oder tariflich vorgesehene Zuschläge orientieren sich oft am regulären Stundenlohn.
Vergleich mit dem Mindestlohn: Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass das umgerechnete Festgehalt nicht unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegt.
Variable Bestandteile: Boni, Prämien oder Zuschläge basieren häufig auf dem Stundenentgelt.
Teilzeit und Arbeitszeitänderungen: Bei Reduktion der Arbeitszeit muss das Gehalt anteilig angepasst werden.
📌 Wichtig im Arbeitsvertrag
Auch wenn ein Festgehalt vereinbart ist, empfiehlt es sich, im Arbeitsvertrag klare Regelungen zu treffen:
Der Stundenlohn beim Festgehalt ist mehr als nur eine Rechengröße. Er ist eine wichtige Bemessungsgrundlage für gerechte Vergütung, rechtliche Sicherheit und transparente Kommunikation zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden. Wer als Arbeitgeber klare Informationen liefert und faire Regelungen schafft, stärkt nicht nur die Zufriedenheit am Arbeitsplatz – sondern auch die rechtliche Stabilität des Arbeitsverhältnisses.
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Vor- und Nachteile von Festgehalt
Ein Festgehalt bietet viele Vorteile – aber nicht in jeder Situation ist es die optimale Lösung. Hier sind die wichtigsten Stärken und Schwächen im Überblick:
Vorteil
Beschreibung
Planbarkeit
Monatlich gleichbleibendes Gehalt schafft finanzielle Sicherheit und ermöglicht eine bessere Lebensplanung.
Das feste Entgelt vereinfacht administrative Prozesse in der Personalabteilung.
Gleichmäßige Vergütung
Keine Schwankungen durch Feiertage, Krankheit oder Leerlaufzeiten.
Attraktivität für Fachkräfte
Ein regelmäßiges Gehalt wirkt professionell und stabil – besonders im Recruiting.
Rechts- und Vertragssicherheit
Klare Gehaltsstruktur im Arbeitsvertrag sorgt für Transparenz.
Nachteil
Beschreibung
Weniger Flexibilität
Bei stark schwankendem Arbeitsaufkommen kann ein Festgehalt unvorteilhaft sein.
Fehlender Leistungsanreiz
Ohne variable Bestandteile besteht die Gefahr, dass Leistungsbereitschaft nachlässt.
Unfaire Belastung bei Mehrarbeit
Wenn Überstunden nicht erfasst oder vergütet werden, führt das zu Unzufriedenheit.
Mindestlohnrisiko in Teilzeit
Besonders bei geringem Stundenumfang kann das Festgehalt rechnerisch unter dem Mindestlohn liegen.
Das Festgehalt eignet sich besonders gut für Tätigkeiten mit konstantem Arbeitsaufwand und klarer Rollenbeschreibung. In dynamischen oder stark schwankenden Bereichen kann jedoch ein flexibleres Vergütungsmodell wie der Zeitlohn oder eine Kombination aus Fest- und Leistungsanteil sinnvoller sein.
Lohnabrechnung & rechtliche Aspekte
Ein Festgehalt wirkt auf den ersten Blick unkompliziert – doch bei der Lohnabrechnung und aus arbeitsrechtlicher Sicht gibt es klare Regeln, die eingehalten werden müssen. Unternehmen tragen dabei besondere Verantwortung, vor allem im Hinblick auf Transparenz, Fairness und die gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Tipp: Auch bei gleichbleibender Zahlung sollte jede Lohnabrechnung individuell nachvollziehbar sein – für beide Seiten.
Arbeitsrechtliche Grundlagen
Ein Festgehalt ist rechtlich gesehen ein Bestandteil des Arbeitsentgelts und wird im Arbeitsvertrag festgelegt. Dabei gelten folgende arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen:
Bei Krankheit, Urlaub oder Feiertagen wird das Festgehalt in voller Höhe weitergezahlt (Entgeltfortzahlungsgesetz).
Mindestlohn
Auch ein Festgehalt darf rechnerisch nicht unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegen (§ 1 MiLoG).
Tarifverträge & Betriebsvereinbarungen
Können Vorrang haben und konkrete Regelungen zu Vergütung und Arbeitszeit enthalten.
Überstundenregelung
Ohne klare Vereinbarung im Vertrag kann es zu rechtlichen Unklarheiten kommen.
Typische Fehler vermeiden
Keine Stundenaufzeichnung trotz Überstunden → Risiko: unbezahlte Mehrarbeit und rechtliche Konflikte
Unzureichende Anpassung bei Teilzeit → Risiko: Unterschreitung des Mindestlohns
Fehlende Differenzierung zwischen Grundgehalt und variablen Bestandteilen → Risiko: Intransparente Vergütung
Ein Festgehalt schafft Klarheit – aber nur, wenn alle rechtlichen und formellen Anforderungen erfüllt sind. Mit digitalen Lösungen lassen sich nicht nur gesetzliche Pflichten sicher erfüllen, sondern auch Vertrauen und Fairness im Unternehmen stärken.
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Ein Festgehalt klingt auf dem Papier einfach – aber wie sieht das konkret im Arbeitsalltag aus? Hier einige typische Anwendungsbeispiele und reale Szenarien, in denen ein Festgehalt zur Anwendung kommt.
📌 Beispiel 1: Bürojob mit fester 40-Stunden-Woche
Ein Unternehmen beschäftigt eine Fachkraft im Backoffice mit einem monatlichen Bruttogehalt von 3.200 €. Die Arbeitszeit beträgt 40 Stunden pro Woche. Unabhängig davon, ob ein Monat 20 oder 23 Arbeitstage hat, bleibt das Gehalt konstant. Auch bei Krankheit oder Feiertagen wird der volle Betrag gezahlt.
Berechnung des Stundenlohns:
3.200 €/173 Stunden ≈ 18,50 €
📌 Beispiel 2: Teilzeitstelle mit Festgehalt
Ein Unternehmen stellt eine Person mit 20 Wochenstunden ein und vereinbart ein Festgehalt von 1.600 € brutto. Auch in Teilzeit gilt: Die Auszahlung erfolgt unabhängig von der Zahl der Arbeitstage, solange die vertraglich vereinbarte Zeit erfüllt wird.
Wichtig: Das umgerechnete Stundenentgelt muss über dem Mindestlohn liegen, auch bei reduzierter Stundenzahl.
📌 Beispiel 3: Führungskraft mit Projektverantwortung
In leitenden Positionen ist ein Festgehalt üblich – oft ohne klassische Zeiterfassung. Eine Projektleitung erhält monatlich 5.000 € brutto. Mehrarbeit wird nicht zusätzlich vergütet, sondern als Teil der Hauptleistungspflicht verstanden. Der Fokus liegt auf Ergebnissen, nicht auf Arbeitszeit.
In solchen Fällen empfiehlt sich eine Kombination aus Festgehalt und Zielprämien, um Leistungsanreize zu setzen.
📌 Beispiel 4: Kombination mit Überstundenregelung
Ein Betrieb zahlt ein Festgehalt von 2.800 €, erfasst aber alle Arbeitsstunden digital mit einer Software wie Shiftbase. Wird die vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit regelmäßig überschritten, gibt es Zeitausgleich oder Überstundenzuschläge auf Basis des rechnerischen Stundenlohns.
Ergebnis: Transparente Vergütung, geregelter Ausgleich und gesetzeskonforme Dokumentation.
Ein Festgehalt bietet viel Flexibilität und Planbarkeit – sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeitende. Entscheidend ist, dass die Rahmenbedingungen klar geregelt sind: Arbeitszeit, Überstunden, Mindestlohn und mögliche Zuschläge. Besonders in der Kombination mit digitaler Zeiterfassung entfaltet das Festgehalt seine volle Wirkung.
Fazit: Das Festgehalt als wichtiger Bestandteil des Arbeitsvertrags
Das Festgehalt zählt zu den zentralen Elementen moderner Vergütungsmodelle – besonders in Tätigkeiten mit planbarem Arbeitsaufwand. Es sorgt für Stabilität, Transparenz und eine verlässliche Grundlage in der Gehaltsstruktur. Richtig eingesetzt, stärkt es nicht nur die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, sondern auch die rechtliche und finanzielle Planbarkeit für beide Seiten.
Wichtig ist, dass das Festgehalt im Arbeitsvertrag klar geregelt ist – inklusive Arbeitszeit, Überstundenregelung, eventueller Zuschläge und tariflicher Besonderheiten. Nur so lässt sich das Potenzial eines festen Monatslohns voll ausschöpfen.
Shiftbase unterstützt Unternehmen dabei, Festgehälter effizient zu verwalten – mit digitaler Zeiterfassung, gesetzeskonformer Lohnabrechnung und maximaler Transparenz für alle Beteiligten.
Häufig gestellte Fragen
Das Festgehalt wird in der Regel als Bruttobetrag vereinbart. Das bedeutet: Davon werden noch Steuern und Sozialabgaben abgezogen. Der verbleibende Betrag wird als Nettovergütung ausgezahlt.
Nein, ein generelles gesetzliches Recht auf ein Festgehalt besteht nicht. Die Form der Vergütung – ob Festgehalt, Stundenlohn oder Mischform – wird individuell im Arbeitsvertrag oder über Tarifverträge geregelt.
Bei Krankheit greift das Entgeltfortzahlungsgesetz (§ 3 EFZG): Das Festgehalt wird in voller Höhe weitergezahlt – für bis zu 6 Wochen. Danach kann Krankengeld durch die Krankenkasse gezahlt werden, abhängig vom Einzelfall.
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